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Diabetes

Prävention statt Intervention

Eine spezielle Form der Übergewichtsbehandlung ist das sogenannte Diabetespräventionsprogramm. Hier wird versucht, bei PatientInnen mit Diabetes mellitus Typ 2 und starkem Übergewicht mit relativ kurzer Diabetesdauer durch ein intensives Ernährungs- und Bewegungsprogramm eine Normalisierung des Blutzuckers und einen deutlichen Rückgang des Gewichtes anzustreben. Mithilfe dieser Methode kann bei PatientInnen – je nach Abnehmerfolg – ein Rückgang der Diabeteshäufigkeit von bis zu 50 oder 60 Prozent erreicht werden.

Neue Therapieansätze bei Typ 2 Diabetes mellitus

Derzeit sind mehrere neue Therapieansätze für DiabetikerInnen in Erprobung und im ersten klinischen Einsatz, die eine wesentlich bessere, weil physiologisch verträglichere, Blutzuckersenkung bewirken. Der Darm bildet nahrungsabhängig nach dem Essen Hormone („Inkretine“), die unter anderem die Bauchspeicheldrüse zur Bildung von Insulin anregen. Hier steht vor allem das sogenannte Glukogon like Peptide-1 (GLP-1) im Mittelpunkt des Interesses. Dieses Hormon bzw. chemisch abgewandelte Formen müssen jedoch wie Insulin gespritzt werden. Derzeit werden allerdings neue Varianten untersucht, die nur mehr 1x pro Woche gespritzt werden müssen. Gliptine (Dipeptidylpeptidase-IV-Inhibitoren), eine weitere neue Substanzklasse, setzen ebenfalls am GLP-1 an, können aber als Tablette eingenommen werden. Im Vergleich zu den etablierten Sulfonylharnstoffen, die ebenfalls die Insulinbildung anregen, liegt der große Vorteil dieser neuen Therapien in der blutzuckerabhängigen Insulinfreisetzung unter Vermeidung von Hypoglykämien.

Insulinpumpentherapie & Glukosesensor

Eine Insulinpumpentherapie stellt heute die beste Lösung dar, um eine gute Stoffwechselkontrolle zu erreichen. Angewandte Forschungsprojekte im Bereich der Insulinpumpentherapie bei Typ 1 aber auch bei Typ 2 DiabetikerInnen stellen einen Schwerpunkt der wissenschaftlichen Tätigkeiten dar. Vor allem die relativ neue Technik der kontinuierlichen Blutzuckermessung mit Glukosesensoren bringt viele Vorteile mit sich. Ständige Erprobung und Weiterentwicklung der Therapie und Technik lassen hoffen, dass technische Probleme vollständig überwunden werden können, um ein „geschlossenes System“ aus permanenter Blutzuckermessung und angepasster Insulingabe durch die Pumpe zu erreichen.

 

Um langfristig den Erfolg einer Pumpentherapie belegen zu können, wurde vom KH Hietzing aus die Initiative für ein österreichweites Pumpenregister gestartet. In diesem Register sollen alle mit Insulinpumpen behandelten DiabetikerInnen erfasst werden. Dadurch wird nicht nur die Bearbeitung aktueller wissenschaftlicher Fragestellungen im Bereich Insulinpumpentherapie und kontinuierliche Glukosemessung möglich, sondern es werden auch gezielte Maßnahmen mit Daten belegbar, um Verhandlungen mit den Kostenträgern unterstützen zu können.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Insulin-Pumpenregisters der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG).